Stimme von innen oder von außen?
Mal handeln wir in EINKLANG mit ihm, mal quält es uns: das Gewissen. Es ist ein Leitstern unseres Handelns. Dem einen liegt bereits eine kleine Lüge wie ein Stein auf der Seele, der andere hat kein Problem damit nach dem Motto zu leben: ‚Ist eh alles wurscht!‘ – Doch wie so vieles im Leben bedarf es auch der BILDUNG des Gewissens. Umso mehr es unseren Beziehungsalltag entscheidend beeinflusst.
Versuchen wir herzhaft über aufkommende Fragen nachzudenken und hilfreiche Ant-Worten zu finden:
Wie schaffen wir es – angesichts des Zustands der Welt und unserer Lebensart – weiterhin mit einem guten Gewissen zu leben?
Wie können wir Gedanken und Gewissensbisse loswerden, damit sie uns nicht ständig quälen?
Was bildet mein Gewissen? Die Religion oder auch erhebende und schmerzliche Erfahrungen in meinen Beziehungen zur Mit-Welt?
Gerne wird die Religion bemüht und das Gewissen vorgestellt mit dem erhobenen ZEIGEFINGER und der Stimme Gottes, die uns in die Seele, ins Herz flüstert. – Doch so einfach dürften die Dinge nicht liegen. Denn im Umkehrschluss würde das bedeuten, das säkulare Gesellschaften, unmoralischer und gewissenloser sind.
Allen Überlegungen ist dennoch eines gemein: Wir müssen einstehen für das, was wir tun. Was immer unser Gewissen bildet, muss der Erkenntnis Platz bieten, dass wir füreinander verantwortlich und dem Nächsten sowie der Zukunft verpflichtet sind.
Plagt uns das quälende Bewusstsein, ungerecht gehandelt zu haben, mögen wir uns fragen, ob man aus gutem Grund ein schlechtes Gewissen hat, weil man sich falsch verhalten oder jemanden verletzt hat, vorschnell ge- oder verurteilt hat, unaufmerksam oder nachlässig war, oder ob uns das schlechte Gewissen von außen eingeredet wird, um uns zu manipulieren und gefügig zu machen.
Die Kirche ist kein Ersatz des Gewissens, bietet aber das Sakrament der Beichte als wichtiges Instrument der GEWISSENSBILDUNG an. Dabei geht es darum, sich selbst ehrlich und schonungslos anzuschauen, Bedrückendes loszuwerden und für die innere Stimme sensibel zu bleiben.
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Kommen wir darüber auch mit unserem HERR-GOTT ins Gespräch:
Guter GOTT, ich nehme deine Stimme wahr:
💬 Mein liebes Kind! Dein Gewissen soll ein Führer zum Guten sein. Es möge wachsam und zart sein und nicht nur durch schwerwiegende Beweggründe, durch außergewöhnliche Fragen, sondern auch durch kleinere Anlässe geweckt und zum Nachdenken anregen. Bleib wahrhaftig im Umgang mit dir selbst und den anderen. Fürchte dich nicht, hab Mut und bleib in meiner Liebe!
DU, mein HERR, ich möchte dir sagen:
Manchmal kann ich es gar nicht erkennen, was richtig und was falsch ist und dann stelle ich meinem Gewissen oft Fragen: Woher hast du das, was du mir erlaubst und verbietest? Wofür du mich anklagst und verurteilst? Welche Autoritäten, vielleicht von früher, stecken eventuell dahinter? Welche Erfahrungen in meinen Beziehungen von klein auf, welche Ängste? Welche merkwürdigen Perfektionismus-Ideale?
Und dann sage ich ihm: Ich will nur noch auf dich hören, wenn das, was du mir sagst, zu GOTT passt – meinem Schöpfer, der mich bedingungslos liebt, der mir Gutes will, der mir Christus, den Erlöser, geschickt hat. Ihm will ich danken mit meinem Leben, und das sollst du, Gewissen, nicht behindern mit solchen Verboten und Verurteilungen, die du ganz woanders herhast und die nicht zu GOTT passen.
HERR, in vielen Fällen komme ich meinem Gewissen nicht auf die Spur, woher es welche Einflüsterungen hat. Nimm meine Altlasten weg und sei DU mir Orientierung! Und lass mich Deine Großherzigkeit erfahren, wenn ich etwas falsch gemacht habe! Forme und schule DU mein Gewissen durch deine Liebe, damit es mir zu einem wachen und treuen Begleiter wird und ich als dankbares Kind, nicht als Sklave meines Gewissens leben kann. DU bist mein Friede, meine Hoffnung und meine Freude. Dir sei Lob und Dank. Halleluja!
Hören wir auf die Botschaft unseres Schöpfers und ‚nehmen wir ihm bei seinem Wort‘, das er uns für liebe-volle Beziehungen und rechte Ant-Worten anbietet:
Klick dazu z.B. auf folgende Bibelstellen (es gibt noch viele andere!): Hebr 10,22 oder 1 Tim 1,5
Den Text aus der heutigen ‚Tages-Zeitung‘ samt Kommentar – zum Lesen wie zum Hören –
findest du unter: www.evangeliumtagfuertag.org