ohne Grenzen?
Auf den ersten Blick ist Toleranz ein vertrautes Wort, dessen Wert sofort jedem klar zu sein scheint. Doch je nach Zusammenhang meinen und verstehen damit Menschen durchaus etwas UNTERSCHIEDLICHES. – Der Raum für Toleranz weitet sich für viele als Freibrief für das Recht auf Narrenfreiheit und Verantwortungslosigkeit aus. Und strapaziert damit das Beziehungsleben oft bis auf das Äußerste weit über das Persönliche hinaus.
Versuchen wir herzhaft über aufkommende Fragen nachzudenken und hilfreiche Ant-Worten zu finden:
Heißt Toleranz, ich muss die anderen Menschen und alle mir nicht ganz geheuer erscheinenden Verhaltensweisen und Meinungen ‚unbedingt‘ und wider-spruchslos annehmen? Was würde das im konkreten Alltag bedeuten?
Verringert sich nicht unser Bewusstsein für Gut und Böse, wenn man etwas zulässt, was man eigentlich als schlecht erachtet? Braucht es in bestimmten Situationen nicht auch eine ‚Null-Toleranz‘?
Wie gestalten wir unsere Beziehungen und die Gesellschaft, damit alle darin ihren Platz finden und Friede sowie innerer Zusammenhalt bewahrt bleiben?
In der Vergangenheit bedeutete Toleranz in erster Linie eine feste MEINUNG zu haben und auch zu sagen, was man für richtig und gut ansieht und was als schlecht und falsch. Hatte jemand eine andere Sicht, ließ man ihn in seiner Auffassung trotzdem bleiben. Die ‚neue Toleranz‘ scheint anders zu sein. Sie darf nicht mehr sagen, dass sie etwas schlecht oder böse findet. Vielmehr muss man jegliches, was der andere tut, für gut halten oder darf es zumindest nicht generell bewerten, sonst ist man schon intolerant.
Aber Toleranz gegenüber anderen möge nicht auch automatisch Akzeptanz anderer Haltungen heißen und dabei Gefahr laufen die eigene IDENTITÄT und seine Überzeugung zur Wahrheit zu verlieren. Außerdem würde durch diese Ansicht die Anerkennung jeglicher Gleichberechtigung in Frage gestellt. – Um eine tolerante Wirkung zu entfalten, ist es auch wesentlich einen eigenen STANDPUNKT zu haben. Hat man diesen nicht, dann erduldet man ja keine andere Ansicht, sondern nimmt sie einfach nur wertneutral, beziehungsoffen oder gleichgültig zu Kenntnis. Hat man einen Standpunkt, möge man darauf stehen, aber nicht in allen Fällen und ‚gegen alle Vernunft‘ für immer darauf sitzen.
– weitere Denk-Anstöße findest du auch im online-Buch
Kommen wir darüber auch mit unserem HERR-GOTT ins Gespräch:
Guter GOTT, ich nehme deine Stimme wahr:
💬 Mein liebes Kind! Toleranz ist eingebettet in die Nächsten-Liebe durch Respekt, Achtung und letztlich auch Anerkennung anderer Verhaltensweisen, Meinungen, Religionen, Kulturen. Gib bei aller Liebe aber acht, nicht auf falsche Propheten und Ideologien reinzufallen. Fürchte dich nicht, hab Mut und bleib in meiner Liebe!
DU, mein HERR, ich möchte dir sagen:
Menschen und Lebensumstände sind so verschieden, dass wir Mühe haben, sie in unsere Denkmuster einzuordnen. Mit unterschiedlichsten Merkmalen hast du uns ausgestattet: Herkunft und Hautfarbe, Alter und Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit und kulturelle Tradition, religiöse, politische und sexuelle Orientierung, Ängste und Hoffnungen, Träume und Visionen. In uns allen ist die Sehnsucht nach Anerkennung und Geborgenheit. – Wir bitten dich um den Geist der Toleranz, der Einfühlsamkeit und der wechselseitigen Wertschätzung überall dort, wo Menschen in Beziehung treten. Nimm von uns alle Angst, wir würden verlieren, wenn wir uns selbst gezogenen Grenzen öffnen. Lass uns aufeinander zugehen in Respekt und Freiheit, und lass uns das Feld der Versöhnung aufbereiten. Löse uns von allen Fesseln der Vorurteile und Gleichgültigkeit. Schenke uns anstelle eines verengten Blickwinkels einen neuen Geist des gegenseitigen Verständnisses, der Achtsamkeit und Offenheit für alle, die anders sind; auch für das, was wir von ihnen an Bereicherung lernen können. Danke, dass DU uns hilfst mit den Unterschieden zwischen den Menschen zu leben und uns gegenseitig zu er-tragen. DU bist unser Friede, unsere Hoffnung und unsere Freude. Dir sei Lob und Dank. Halleluja!
Hören wir auf die Botschaft unseres Schöpfers und ‚nehmen wir ihm bei seinem Wort‘, das er uns für liebe-volle Beziehungen und rechte Ant-Worten anbietet:
Klick dazu z.B. auf folgende Bibelstellen (es gibt noch viele andere!): Röm 14,1 oder Lk 9,46
Den Text aus der heutigen ‚Tages-Zeitung‘ samt Kommentar – zum Lesen wie zum Hören – findest du unter: www.evangeliumtagfuertag.org