indirekt über mich?
Wir stecken schnell alles in SCHUBLADEN und legen ein bestimmtes ‚Urteil‘ fest. Dieses Kategorisieren verleitet dazu, dass die eigene Sichtweise bevorzugt wird und wir uns von den anderen abgrenzen. Weil sie anders sind in ihrem Denken und Tun, in ihrer Hautfarbe oder ihrer Herkunft. – Aber mein Urteil sagt auch viel über mich selbst aus. Wer andere Menschen beurteilt, offenbart sich. Oder wie es ein bekannter Lehrsatz ausdrückt: ‚Was Peter über Paul sagt, sagt mehr über Peter als über Paul.‘
Versuchen wir herzhaft über aufkommende Fragen nachzudenken und hilfreiche Ant-Worten zu finden:
Ist uns bewusst, dass jede Aussage, die wir über andere treffen, indirekt auch einiges über uns aussagt? Wie wir über andere denken, verrät, in welchen Mustern und Vorurteilen wir verstrickt sind?
Warum ist es so einfach, über andere zu urteilen – das leicht ein Ver-urteilen wird?
Welche Auswirkungen hat dies auf unsere zwischenmenschlichen Beziehungen?
Darf ein Mensch denn überhaupt urteilen? Wenn ja, über wen oder was und vor allem weshalb?
Natürlich kommt es immer auf Lebensbereiche und wichtige GRUNDREGELUNGEN im Alltag an, die Menschen brauchen und die uns meist schützen, um gut leben zu können. Denken wir dabei an Verkehrsregeln, Familiensitten, Gesetze am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft. – Wenn dazu Urteile nötig werden, mögen diese unbeeinflusst durch neutrale Gerichte nach fairen Verhandlungen gefällt werden.
VOR-URTEILE stellen darüber hinaus unsere Beziehungen auf harte Proben. Um sie erst gar nicht aufkommen zu lassen, verlangt es eine intensive und mit sich selbst bewusste Auseinandersetzung mit den eigenen Vorbehalten und Vorurteilen. – Kritisch hinterfragen, Gesagtes nicht einfach hinnehmen, sondern mutig zu sagen: Ich sehe das anders und widerspreche. Zu wissen: mir muss mein Gegenüber ja nicht sympathisch sein. Aber: Ich gebe dieser Sache und diesen Menschen eine Chance, würdig behandelt und gesehen zu werden.
Eine RICHTSCHNUR mit dem Stichwort ‚ver-URTEILen‘ umgehen zu lernen, bieten uns in besonderer Weise die zehn Gebote. Sie sind Grundsätze unseres Schöpfer-Gottes, die allen nur zu guten Beziehungen dienen möchten. Die Bibel schenkt uns viele Beispiele.
– weitere Denk-Anstöße findest du auch im online-Buch
Kommen wir darüber auch mit unserem HERR-GOTT ins Gespräch:
Guter GOTT, ich nehme deine Stimme wahr:
💬 Mein liebes Kind! Es ist not-wendig, hinzuschauen und in rechter Weise zu be-urteilen. Aber betrachte nicht nur die äußeren Umstände, sondern schau auch ins Herz deines Mitmenschen. Du wirst dabei erkennen, dass er nicht einen ‚Richter‘, sondern einen ‚Anwalt‘ braucht, der ihm beisteht den Weg der Liebe zu finden. Dabei lernst du auch ehrliche, demütige Selbstkritik und wirst fähig, den anderen zu helfen. Fürchte dich nicht, hab Mut und bleib in meiner Liebe!
DU, mein HERR, ich möchte dir sagen:
Schau uns doch an, wir zerren einander Tag für Tag vor das Tribunal unserer eigenen Unerbittlichkeit und liefern einander den Beziehungstod aus. Aber DU selbst wirst Richter sein Überlebende und Tote. Ich überlasse dir das letzte Urteil über die Menschen um mich: über meine Eltern und Geschwister, über meine Bekannten und Freunde. Über die, die ich liebe und die, die ich ablehne. Über die, die an mir schuldig geworden sind und die, denen ich etwas schulde. Über die, von denen ich getrennt bin und die, mit denen ich verstrickt bin. Ich überlasse sie deinem letzten Urteil und bitte, dass DU ihnen gnädig bist. Ich nehme mir und überlasse dir auch das letzte Urteil über mich selbst, das Tag für Tag in mir unerbittlich gefällt wird. Sei DU mein Richter an jedem Tag, denn DU allein bist gerecht und barmherzig. DU bist mein Friede, meine Hoffnung und meine Freude. Dir sei Lob und Dank. Halleluja!
Hören wir auf die Botschaft unseres Schöpfers und ‚nehmen wir ihm bei seinem Wort‘, das er uns für liebe-volle Beziehungen und rechte Ant-Worten anbietet:
Klick dazu z.B. auf folgende Bibelstellen (es gibt noch viele andere!): Mt 7,1 oder Joh 8,7
Den Text aus der heutigen ‚Tages-Zeitung‘ samt Kommentar – zum Lesen wie zum Hören – findest du unter: www.evangeliumtagfuertag.org